Seubersdorf. Der neue Landratskandidat der SPD ist der alte: Dirk Lippmann ist am Donnerstagabend als Herausforderer für den amtierenden CSU-Landrat Willibald Gailler nominiert worden. „Wir wollen ein Klima von Zuversicht und Optimismus verbreiten, nicht nur verwalten“, sagte der 48-jährige Lehrer aus Pyrbaum am Schluss seiner Bewerbungsrede, in der er die wichtigsten Forderungen seiner Partei für die Landkreispolitik der kommenden Jahre formulierte.
„In der Seniorenpolitik sehen wir eines der kommenden Zukunftsthemen, das uns schon allein durch den demografischen Wandel stark beschäftigen wird.“ Bereits 2018 habe die SPD die Erstellung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzepts (SPGO) und die Einrichtung einer Stelle, die die Koordination der seniorenpolitischen Arbeit übernimmt, beantragt. Senioren bei der SPD im Fokus
Bei der anstehenden Umsetzung sei es wichtig, dass eine unbefristete Vollzeitstelle eingerichtet wird, denn die Aufgaben könnten nur mit intensiver Arbeit und einer nachhaltigen Personalausstattung gemeistert werden. „Wir sehen es als unabdingbar an, die enormen Kenntnisse und Fähigkeiten der Ruheständler insbesondere für ehrenamtliches Engagement zu aktivieren, die Teilhabe am öffentlichen Leben zu organisieren und darüber hinaus generell breite Angebote in den Städten, Märkten und Gemeinden in ganzen Landkreis zu entwickeln.“
Was die Bildung angeht, sieht der Sozialdemokrat im Landkreis ein großes Defizit. „Wir haben keine eigenständige Hochschule.“ Diese sei aber nicht nur für junge Leute wichtig, sondern auch für eine positive Imagebildung und die regionalen Firmen. „Wir Sozialdemokraten werden erst bei diesem wichtigen Thema Ruhe geben, wenn auf dem Ortschild Neumarkt nicht nur große Kreisstadt, sondern Hochschulstadt steht.“
Ein weiteres Zukunftsthema ist für Lippmann der Umgang mit Energie. „Wir wollen eine bürgerfreundliche, niederschwellige, effiziente und nachhaltige Energieberatung.“ Das gehe nur mit Energieberatern, die die Bürger zuhause vor Ort in ihren eigenen vier Wänden beraten. Wenn der Bürger merke, dass er dabei auch noch Geld spart, wenn er der Umwelt hilft, werde für die Beratungstermine ein Energieberater alleine nicht ausreichen, zeigte sich Lippmann überzeugt.
Der ÖPNV sei in einem Flächenlandkreis schwierig. Neben Buslinien, die fast nur Schüler befördern, gebe es bereits Ergänzungen wie Anrufsammeltaxis oder Rufbusse. Aber: Einzig die Situation in der Kreisstadt NM kann als gut bezeichnet werden.“ Autonomer Personennahverkehr
„Warum machen wir uns nicht auf, Modelllandkreis mit Pilotcharakter für autonom fahrende Busverbindungen zu werden?“, fragte Lippmann und versicherte: „Ich bin bereit dafür, den Landkreis an entscheidender Stelle mitzugestalten.“
Der SPD-Kreisvorsitzende Johannes Foitzik sagte, die Bewerbungsrede des Pyrbaumers sei sehr umfassend gewesen und enthalte sehr wichtige Themen. „Dirk Lippmann würde als Landrat die richtigen Akzente setzen.“
Gleichzeitig rief er die Anwesenden dazu auf, in der Öffentlichkeit für die SPD einzutreten. Sie bräuchten sich als Sozialdemokraten nicht zu verstecken, denn die SPD leiste gute Arbeit. „Wenn wir den Menschen zeigen, dass es uns noch gibt, dann kriegen wir auch wieder die Kurve“, betonte Foitzik.
QUELLE: https://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt-nachrichten/dirk-lippmann-tritt-erneut-an-21102-art1846214.html Autor: Peter Tost, Mittelbayerische Zeitung