Viele ältere Menschen rufen an und beschweren sich, sagt OV Vorsitzende Carolin Braun. Im Landkreis Neumarkt ist das Impfzentrum in der Gemeinde Berg. Dies ist von Dietfurt aus mehr als 50 km einfach, eine direkte ÖPNV Verbindung gibt es nicht. „Für viele Senioren ist das nicht machbar. Das ist eine Tagesreise!“, verdeutlicht Braun.
Es muss jetzt möglich sein, die Impfpause, die durch fehlende Lieferungen des Impfstoffs entstanden ist, zu nutzen und ein weiteres Zentrum aufzubauen für den südlichen Landkreis. Das hat auch den Vorteil, so Braun, dass danach deutlich effizienter gearbeitet und die Bevölkerung geimpft werden kann.
Birgit Ketzler, Stadträtin und Rettungssanitäterin bekräftigt die Forderung nach einem zusätzlichen Impfzentrum: „Für die Impfungen benötigt man Platz, es müssen die Abstandsregeln auch beim Impfen eingehalten werden. Und gerade für die ersten Gruppen von Hochbetagten müssen auch Sitzgelegenheiten unter Dach und Warteräume geschaffen werden. In Berg ist man da sehr beengt.“
Es solle schnell und effektiv geimpft werden können. So hoch wären die Kosten auch nicht, für eine begrenzte Zeit ein Gebäude anzumieten. In Dietfurt gäbe es da eine gute Möglichkeit, im ehemaligen Netto stünden neben dem Postverteilzentrum noch 560 m² zur Verfügung. Barrierefrei und mit einer ausreichenden Anzahl von Parkplätzen. Profitieren würde davon nicht nur Dietfurter: Breitenbrunn, Teile von Berching und eventuell auch Seubersdorf könnten alle leichter nach Dietfurt als nach Berg.
Gerade die älteren Menschen haben nicht alle ein Auto. Und viele Angehörige sind wegen der Belastungen durch den langen Lockdown dann nicht auch noch in der Lage mehrfach ihre Eltern durch den gesamten Landkreis zu fahren. Wir sehen ja, wie dringend wir schon unser Seniorenmobil brauchen für Fahrten zum Arzt. Aufgrund der Abstandsregeln können aber derzeit nur einzelne Personen gefahren werden. „Das ist sinnlos, da schaffen wir höchstens eine Fahrt pro Tag, sagen Braun und Ketzler, die beide ehrenamtliche Fahrer sind. Der Vorschlag des Landkreises, mit einem Impfbus zusätzlich in den südlichen Landkreis zu fahren, halten die beiden SPD Stadträtinnen aber nicht für ausreichend. Schneller geht das Impfen an einem dafür eingerichteten Ort.
Neumarkt sei ein Flächenlandkreis, dass man in Berg so schnell ein Impfzentrum geschaffen habe sei vorbildlich – aber nun gilt es, die Zeit zu nutzen und noch weiter für die Impfwilligen schnell eine weitere Möglichkeit zu schaffen.